Am 14ten Februar starteten wir unseren diesjährigen Keniaeinsatz. Von Zürich ging es per Flugzeug nach Nairobi und von dort per Bus nach Kitale. Die letzten 8 der rund 6.500 km meisterten wir mit dem Taxi und kamen schlussendlich in unserem Women For Women Office in Liavo an.

Wie bei jedem Besuch hatten wir auch dieses Mal einiges auf unserer „To-Do-Liste“. Neben den üblichen bürokratischen Aufgaben wie Buchhaltung, Jahresabschluss 2019, Ausstellung der neuen Arbeitsverträge für unsere Mitarbeiter, das Ergänzen von Statistiken, war natürlich auch wieder der Kauf von Kühen angesagt. So kauften wir in der ersten Woche 30 von 150 Kühen.

Mittlerweile haben wir auch in den Countys Bungoma und Busia, nahegelegen zur Grenze Uganda, über 100 Kühe ausgegeben. Wir waren deshalb mit unserem Team eine Woche vor Ort, um die Frauen zu besuchen und zu schauen, wie es ihnen und den Kühen geht. Es war alles in bester Ordnung und wir hatten mit den Frauen eine gute Zeit.

Von Busia aus reisten wir direkt über die Grenze nach Uganda. Dort war die erste Kuhaktion in dem kenianischen Nachbarland eingeplant. Dank einer Sonderspende konnten wir das in Uganda ansässige, christliche Hilfswerk „Vision For Africa“ von Maria Prean durch den Kauf von 14 Holsteinkühen unterstützen. „Vision For Africa“, mit Hauptsitz in Mukono, ist ein sehr umfangreiches Projekt, mit Schulen, Wohnhäusern, Lehrwerkstätten, Krankenhäusern und vielem mehr. Maria Prean hat es sich mit ihren rund 1.000 Mitarbeitern zur Lebensaufgabe gemacht, Waisen bzw. Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen, oder zerrütteten Familien eine neue Heimat zu geben.

Vor unserer Rückreise nach Kenia hat uns Maria für ein paar Tage auf Ihren Gebetsberg eingeladen, einer ganz besonderen Liegenschaft mit Seminarhaus, Gästehäusern, Schule, Klinik und einem wunderbaren Blick über den Viktoriasee mit seiner Nilmündung. Die Tage in dieser außergewöhnlichen Atmosphäre, so zwischen Himmel und Erde, konnten wir sehr genießen. Auch im Gebiet rund um den Gebetsberg möchten wir in Zukunft Milchkühe an Witwen und alleinstehende Frauen und deren Kinder ausgeben.

Zurück in Kenia erreichten uns allerdings die ersten Meldungen über Covid 19 und die diesbezüglichen Maßnahmen und erlassenen Reglements. So wurden Kuhmärkte geschlossen und erste Versammlungsverbote traten in Kraft. Unseren für ursprünglich sechs Wochen geplanten Einsatz mussten wir nach vier Wochen abbrechen, weil uns der gebuchte Rückflug nicht mehr garantiert werden konnte. Letztendlich sind wir mit einem der letzten offiziellen Swiss-Linienflüge noch nach Hause gekommen. Doch wir sind ständig mit unserem kenianischen Team online in Kontakt. Alle sind wohlauf und Dank der abgelegenen Lage ist die Situation in unserem Dorf Liavo längst nicht so angespannt wie in den Ballungszentren. Auch unser Home Based Care Projekt läuft nach wie vor reibungslos.

Jetzt hoffen und beten wir um Bewahrung und Schutz für unsere Mitarbeiter, für die Frauen mit ihren Kühen und darüber hinaus für den ganzen Kontinent, der leider sehr weit von unserem sozialen und medizinischen Standard hier in Deutschland entfernt ist. Die nächste Reise ist für Dezember 2020 geplant, wenn uns das Virus nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht.